Kommentar: Der Ziegelbrenner – Gegner des Kommunismus

Der Ziegelbrenner  –  eine Zeitung die ironisch, anmaßend und, wie man durchaus behaupten kann, stellenweise auf eine schnippische Art und Weise Gesellschaftskritik, vor allem am Kapitalismus, übte. Durch jeden Beitrag fließt die strikte Abneigung des Herausgebers Ret Marut gegen den Kapitalismus und alles, was daran anknüpft und daraus hervorging: der Krieg und der deutsche Journalismus bzw. seine hetzerischen Pressestimmen.

Kommunismus und seine Journalisten 

Für den Ziegelbrenner waren deutsche Journalisten vor allem darauf bedacht, Kapital aus allem zu schlagen, aus diesem Grund erschienen Zeitungen immer zu ihrem festgelegten Zeitpunkt, egal ob sie mit wertvollen und richtigen Inhalten gefüllt wurden oder nicht. Man erkennt, dass der Ziegelbrenner diesem Phänomen nicht nur durch seine Inhalte an sich entgegengewirkte, sondern auch durch den grundlegenden Aufbau der Zeitung. Er wurde rausgebracht, immer dann wenn es sich lohnte. Es gab keine feste Preisbindung, die Zeitung wurde zwanglos je nach dem Wert ihrer Artikel verkauft. Sie waren strikt gegen den Erhalt von kostenlosen Geschenken wie zum Beispiel Rezensionsexemplare oder Freikarten zu etwaigen Kinoeröffnungen.[1] Selbst in den schöngeistigen Beiträgen, Buchbesprechungen und allen weiteren kulturellen Rubriken standen die Presse, der Krieg und der Kapitalismus im Vordergrund. Vor allem durch verschiedene Buchempfehlungen wie zum Beispiel: Die deutsche Tagespresse & die Kritik.[2] Dazu kommt eine Rubrik des Ziegelbrenners in dem Artikel, Anzeigen oder Ähnliches von anderen Zeitungen kritisch kommentiert wurden und so noch einmal auf die Missstände die aus dem Kapitalismus hervorgingen, hingewiesen wurde. Kommentiert wurde zum Beispiel ein Artikel, in dem es um den baldigen Tod des Lord Greys geht der als Hauptschuldiger des Krieges gilt, wie folgendermaßen: „Nun Freunde, lest statt Grey Journalismus und Ihr seid der Wahrheit wesentlich näher gerückt. Leider liegt der noch nicht auf dem Sterbebette, was für die Menschheit ein größerer Segen wäre“[3]

Geldgetriebener 1. Weltkrieg 

Wie bereits erwähnt, sah Marut die Gier nach Macht & Geld der Deutschen und den damit einhergehenden Journalismus als Ausgangspunkt für das „Weltunglück“ also den Krieg. In Heft 1 wird sehr kritisch mit dem 1. Weltkrieg abgerechnet. In dem Artikel „Wieder-Aufbau nicht – Neu Aufbau“ fallen solche Bewertungen wie: „Man mag das Ding drehen und wenden, wie man will: aus den Poren dieses Krieges quillt Geld“ oder auch „dass die einzige Ursache dieses Massenunglücks Geld ist. Schärfer ausgedrückt: der Kapitalismus und die von ihm durch und durch verseuchte Weltanschauung“.[4] Der Ziegelbrenner kritisierte die deutsche Regierung sehr stark, die durch die Unterbeanspruchung der deutschen Bürger vor allem während der Arbeit und den schlechten Lebensverhältnissen maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Bürger auf kriegshetzerische ansprachen reagierten und eine gewisse Kriegsbegeisterung an den Tag legten.[5]

Anmerkungen:

[1] vlg. Der Ziegelbrenner, Heft 1.

[2] vlg. Der Ziegelbrenner, Heft 1, S.8

[3] vgl. Der Ziegelbrenner, Heft 1, S.21

[4] vgl. Der Ziegelbrenner, Heft 1, S.2

[5] vlg. Der Ziegelbrenner, Heft 1, S.4-5

Schreibe einen Kommentar